Chirsipfäffer

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Novartis-Zocker

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Vasellas abschließende Heldentat bei Novartis hat wie eine Bombe eingeschlagen. Der Grün-und-gelb-Ärger bei economiesuisse, bei vielen Politikern  –  links und rechts  –  und weit herum im Publikum ist nur logisch. Dabei hat das höchstens teilweise mit der Abzockerinitiative zu tun, für die diese Schlußabzocke nicht Öl ins Feuer ist sondern reinstes Superbenzin! Das hinterläßt einen gigantischen Schaden für die Schweizer Wirtschaft, für die andern schweizerischen Weltfirmen und auch für die gesellschaftliche Grundverfassung der sozialen Marktwirtschaft in Europa. Kaum ein Medium, das den Vorgang nicht in allen Facetten beleuchtet und kommentiert hätte. Doch zwei Aspekte scheinen mir zuwenig Beachtung zu finden. Viele Kommentatoren fragen sich, wie ein so kluger Mann, so saublöd handeln konnte. Hier liegt meines Erachtens der springende Punkt. Vasella ist sicherlich ein hochintelligenter Mann, aber klug kann er nicht sein. Wäre er klug, so wäre er schon vor Jahren gar nicht in ein so geldgieriges Fahrwasser gekommen. Die  Verachtung aus Politik, Wirtschaft, ja der ganzen Gesellschaft, die ihm nun entgegenschlägt, hat er sich wenigstens redlich verdient. Auch eine Leistung, aber was für eine? Für mich bleibt aber eine zweite Frage. Wie war so etwas in einem Weltkonzern wie Novartis überhaupt möglich? Herrscht in dieser Firma etwa eine Diktatur in Stalinscher Ausprägung; oder gibt es da noch einen Verwaltungsrat, der gemäß internen Kompetenzregelungen sowohl die früheren, exorbitanten Salarierungen als nun auch diese gigantische, verkappte Abgangsentschädigung zu genehmigen hatte? Auf jedenfall sieht jedes einzelne Verwaltungsratsmitglied in diesem Zusammenhang sehr schlecht aus: Hampelmann oder Mitabzocker? Hampelmänner, wenn sie diese Vasella-Forderungen genehmigt haben. Und andernfalls müssen sich diese Herrschaften die Frage gefallen lassen, was sie selbst als Mitabzocker wohl noch so nebenher bekommen bzw. mitgenommen haben, damit sie Vasellas Geldgier überhaupt bedient haben? Übrigens alles zu Lasten des eigenen Unternehmens, der Kunden, der Mitarbeiter und auch der Aktionäre! Wo beginnt eigentlich ungetreue Geschäftsführung?

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