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Überforderungsinitiative überfordert

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Eine Baselbieter Volksinitiative fordert

Stopp der Überforderung: Eine Fremdsprache auf der Primarstufe genügt.

Nun haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger darüber an der Urne zu befinden.

Diese Initiative verlangt, daß das Bildungsgesetz angepaßt und auch interkantonale Vereinbarungen gekündigt werden.

Erstaunlich finde ich in der Debatte über den Erwerb einer anderen Sprache, daß man immer wieder von Fachleuten lesen kann, erste Voraussetzung für das Erlernen einer Fremdsprache sei die gute Beherrschung der eigenen Sprache. Wenn dem so ist – und für einmal glaube ich hier den Experten –, so haben wir in der Deutschschweiz ein besonderes Problem. Wenn in der Primarschule das Französisch zum Unterrichtsstoff hinzukommt, dann ist das eben schon die zweite Fremdsprache, denn die deutsche Hoch- oder Standardsprache ist de facto bei uns die erste Fremdsprache. So gesehen, müßte man zu dieser Überforderungsinitiative Ja sagen.

Dem steht aber gegenüber, daß das einem Ausstieg aus der mühsam gefundenen Harmonisierung unter den Deutschschweizer Kantonen gleichkäme. Ein solcher Ausstieg bringt für die weitere Ausbildung der meisten Kinder mit Sicherheit später eine noch größere Überforderung. Wenn schon müßte vermutlich die konsequente Lösung darin gesucht werden, daß alle Kantone miteinander die eher unglückliche Konstruktion „drei Fremdsprachen“ abschaffen und wieder zum alten Modell mit Hochdeutsch und einer – in dem Sinne weiteren – Fremdsprache zurückkehren würden. Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Ja in unserem Kanton zu dieser Initiative so eine Bewegung auslösen könnte.

Wenn ich alles abwäge, resultiert für mich daraus halt dann doch das Nein zu dieser Überforderungsinitiative.

 

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