Chirsipfäffer

Zum Zeitgeschehen

01-01-2023
von Rudolf Mohler
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Zum 2023

Mit der prächtigen Taube des Künstlers Jean-Luc Séverac, die man im historischen Städtchen Minerve im Süden Frankreichs besichtigen kann, wünschte ich Euch vor einem Jahr ein friedvolles und gutes 2022. Wie ihr alle auch, muß ich am Ende dieses Jahres mir eingestehen, daß meine Wünsche vergebens waren und meine Erwartungen arg getäuscht wurden.

Ich denke, wir stehen an einem Punkt, an dem ich einfach meinen Vorjahreswunsch erneuern muß. Mit der Taube als Symbol des Friedens wünsche ich allen Verwandten, Freunden und Bekannten ein friedvolles und gutes 2023. Möge das neue Jahr Euch Wohlergehen, Erfolg, auch Glück und vor allem Gesundheit bringen.

Ruedi Mohler  

01-01-2023
von Rudolf Mohler
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Pour mes amis gourmands – et bien: bon appétit et large soif en 2023

Chères amies gourmandes, chers amis gourmands

Nach den Jahren der Pandemie waren für uns alle im 2022 wieder mehr kulinarische Erlebnisse möglich. Seien wir dankbar dafür. In die vielen guten Momente in der eigenen Region reihten sich ein paar Höhepunkte. Nach wunderschönen Tagen im Südtirol, die wie immer von herausragenden gastronomischen und önologischen Erlebnissen geprägt waren, stand im Herbst auch noch Frankreich auf dem Programm. Einmal mehr war der absolute Höhepunkt bei Régis Marcon in Saint Bonnet le Froid zwischen dem Vivarais und dem Velay. Marcon verwöhnte uns in Perfektion und er ist zudem der ganz große Pilzkünstler, von dem das abgebildete Pilzgericht wenigstens für das Auge einen Eindruck widergibt.

Für uns engagierte Gourmets hoffe ich auf ein erfreuliches 2023. Ich wünsche Euch allen dazu viele gastronomische Erlebnisse, möglichst das Beste im Teller und im Glas und gute Gesundheit. Und natürlich stets «bon appétit et une soif inextinguible».

Ruedi Mohler

20-07-2022
von Rudolf Mohler
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Alle Jahre wieder… und jedesmal ein bißchen mehr

Gedanken zum 20. Juli und
zu Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Am 20. Juli 1944 verübte der Generalstabsoffizier der deutschen Wehrmacht Claus Schenk Graf von Stauffenberg einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler. Er wählte dafür einen risikoreichen Weg, indem er eine Bombe in das Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen schmuggelte. Die Gelegenheit dazu bot sich ihm, weil er zu einem Rapport beim Führer aufgeboten war. Stauffenberg konnte den Zeitzünder starten und die Aktentasche mit der Bombe in der Nähe Hitlers plazieren. Er verlies unter dem Vorwand, dringend telefonieren zu müssen, den Rapportraum. Die Bombe explodierte, doch Hitler und rund zwanzig weitere Teilnehmer überlebten den Anschlag. Vermutlich haben zwei Umstände verhindert, daß die Bombe die gewünschte Wirkung und die Tötung Hitlers erzielte. Ein sehr schwerer Planungstisch dämmte die Explosion, und da der Rapport nicht im üblichen Bunkerraum sondern in einer Holzbaracke stattfand, verflüchtigte sich der Druck, was die erwartete Sprengwirkung reduzierte. Stauffenberg und sein Adjutant konnten in der allgemeinen Verwirrung die Wolfsschanze verlassen und mit ihrem Flugzeug nach Berlin zurückkehren. Mitverschwörer aus dem Militärumfeld lösten den schlecht geplanten Umsturzversuch zu spät aus, in Berlin war nämlich schon seit ein paar Stunden bekanntgegeben worden, Hitler habe den Anschlag überlebt. Das führte dazu, daß totale Verwirrung eintrat. Einige wichtige Generale waren in die Pläne eingeweiht, doch als klar war, daß Hitler tatsächlich am Leben ist, distanzierten sie sich von der Sache. Generaloberst Fromm gab mit Bezug auf ein angebliches Standgericht den Befehl, Stauffenberg und einige seiner Mitverschwörer noch in der Nacht standrechtlich zu erschießen, was dann um Mitternacht auch stattfand.

Seit Jahren stelle ich fest, daß die Medien  –  besser das, was heute als Mainstreammedien gilt  –  um den 20. Juli herum Artikel und vor allem Fernsehsendungen bringen, in denen Stauffenberg und auch seine Mitverschwörer als die Guten, die Nazibekämpfer, die Helden gegen den Faschismus herausgestellt werden. Stauffenberg wird instrumentalisiert für die «guten Deutschen»; für den Altbundespräsidenten Gauck wäre das dann wohl «Helldeutschland».

Der erst 37-jährige Oberst Stauffenberg war diskussionslos mutig, sehr mutig, ging ein äußerst großes Risiko ein  –  und verlor dabei nicht nur das Spiel sondern auch sein Leben. Stauffenberg begrüßte in den 1930er-Jahren die Bewegung der Nationalsozialisten und unterstützte Hitler in der Reichspräsidentenwahl 1932. Er stand den Nazis bis in die frühen 1940er-Jahre nahe. Erst ab 1943 distanzierte er sich davon und wandte sich einer Widerstandsgruppe von hohen Offizieren zu. Genügend Fachhistoriker habe auch herausgearbeitet, daß Stauffenberg vor allem im Hinblick auf das Nachkriegsansehen einer deutschen Teilgesellschaft gehandelt hatte. Nämlich das spätere Ansehen jener Schicht, die aus Adel und Aristokratie bestand. Politisch gänzlich andere Werte als Nationalsozialismus oder gar aktiver Kampf gegen den Antisemitismus standen für jene Kreise nicht im Vordergrund. Wie sollte es auch, waren sie doch eine wesentliche Stütze des Regimes oder wenigstens seiner Wehrmacht und seiner Marine.

 

24-05-2022
von Rudolf Mohler
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Jagdliche Besonderheit in Frankreich

La louveterie – Le Lieutenant de la louveterie – Le louvetier

Bereits unter Karl dem Großen, 747/748 bis 814, König des fränkischen Reiches und am 25.12.800 von Papst Leo III. zum ersten Kaiser des römischen Reiches nach der Antike gekrönt, wurde die systematische Bekämpfung des Wolfes eingeführt. 812 oder 813 ordnete Karl der Große die Schaffung der louveterie an. Die «vicarii», also die regionalen Führungsvertreter (Vikare) hatten in ihrem Zuständigkeitsbereich zwei Wolfsjäger zu installieren, genannt «luparii» oder «louvetiers». Jeder «vicarii» hatte jederzeit Auskunft zu erteilen über die Situation mit den Wölfen und ihrer Bekämpfung. Die louvetiers waren sogar vom Militärdienst dispensiert, damit sie ihrer Aufgabe nachkommen konnten.

Die Einrichtung wurde stets weitergeführt. 1308 und dann wieder 1467 gibt es den Nachweis eines «Grand Louvetier de France», ein Titel, den die Nachfolger weiterführten.

Noch im Ancien Régime, nämlich 1787, wurde die Institution mit den louvetiers abgeschafft. Aber bereits in der Französischen Revolution (1789 und Folgejahre) wurde sie wieder eingeführt und dann schon von Napoléon ein erstes Mal reorganisiert. Da die Wölfe in Frankreich ausgestorben waren, waren diese Funktionen nur noch rein ehrenamtlich und wahrscheinlich vor allem auch eine Titelgeschichte. Mit einem Dekret der République française von 1977 wurde die louveterie wiederhergestellt.

Heute ist die louveterie beauftragt, die Bestände von Wild, das als «nuisibles» (Schädlinge) angesehen wird und das das Gleichgewicht in der Natur störend verändern kann, zu regulieren. Neben allenfalls Wölfen gilt heute insbesondere das Schwarzwild als «nuisibles». Die «Lieutenants de louveterie» arbeiten an sich ehrenamtlich und sind vom Präfekten des Départements  –  dem von der Republik eingesetzten obersten Chef der regionalen Verwaltung  –,  ernannt; damit haben sie eine staatliche Position und erfüllen entsprechend einen staatlichen Auftrag. Dazu gehört auch die Bekämpfung der Tollwut. Zur Aufgabe gehört zudem zur Befriedung der «monde agricole» , also der Bauern, beizutragen. Die Eingriffe der louvetiers gelten nicht als Jagdhandlungen sondern als Bekämpfungsmaßnahmen, weshalb die jagdrechtlichen Regelungen keine Anwendung auf deren Tätigkeit finden.

 

Logo der heutigen louveterie                                                                                                                               

 

Wappen eines früheren adligen Grand Louvetier de France

 

 

30-12-2021
von Rudolf Mohler
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Zum 2022

 

Mit der prächtigen Taube des Künstlers Jean-Luc Séverac, die man im historischen Städtchen Minerve im Süden Frankreichs besichtigen kann, wünschte ich Euch vor einem Jahr ein friedvolles und gutes 2022. Wie ihr alle auch, muß ich am Ende dieses Jahres mir eingestehen, daß meine Wünsche vergebens waren und meine Erwartungen arg getäuscht wurden.

Ich denke, wir stehen an einem Punkt, an dem ich einfach meinen Vorjahreswunsch erneuern muß. Mit der Taube als Symbol des Friedens wünsche ich allen Verwandten, Freunden und Bekannten ein friedvolles und gutes 2023. Möge das neue Jahr Euch Wohlergehen, Erfolg, auch Glück und vor allem Gesundheit bringen.

Ruedi Mohler