Mogelpackung für einen Mißtrauensstaat
Am kommenden Wochenende steht die Abstimmung über die Initiative zum Schutz vor Waffengewalt bevor. Es wurde selten ein verlogenerer Titel zu einer Initiative präsentiert. Jedermann weiß, daß diese Initiative keine einzige Gewalttat verhindern wird. Sie wird höchstenfalls zu andern Gewaltinstrumenten führen. Gewalt als äußerster Ausbruch von Emotionen bedient sich gewisser Mittel, aber es sind nicht die Mittel, die Gewalt bewirken. Weil die Initianten gemerkt haben, daß dieses Argument nicht wirklich tauglich ist, haben sie sich nun auf das Suizid-Thema verlegt. Aber auch dort kann man aufgrund der geringen Zahlen nur sagen, auch dieses Argument vermag die wirklichen Ziele nicht zu verschleiern.
> > > In Wahrheit geht es um die Abschaffung unserer Armee.
Und dazu gilt es, NEIN zu sagen. Unser Land kann seinen Bewohnerinnen und Bewohnern nur ein Leben in Freiheit, Selbstbestimung und Sicherheit ermöglichen, wenn es auch über die nötigen Instrumente zur Wahrung der Sicherheit verfügt. Die Armee ist eines dieser Instrumente. Gute kantonale Polizeikorps sind auch ein solches Instrument. Und ein anderes Instrument sind verantwortungsbewußte Männer und Frauen, die in einem heute schon restriktiven Waffenrecht als selbstbewußte Staatsbürgerinnen und -bürger ihre Rechte als Jäger oder Schützen ausüben dürfen.
Seit etwa 47 Jahren nehme ich regelmäßig an Schießtrainings und an Schützenfesten teil. Ich habe kein einziges Mal unverantwortliches Handeln mit Waffen erlebt. Warum? Weil die Armee und die Schützenvereine ihre Angehörigen zu striktester Disziplin im Umgang mit Waffen erziehen.
Also: den Leuten, die vom Staat dafür in Pflicht genommen werden, ihn zu verteidigen, soll dieser Staat in Zukunft vollkommen mißtrauen, wenn der Soldat wieder zum Bürger wird? So kann man in einem demokratischen Staat nicht mit seinen Bürgern umgehen.
Deshalb ist mir sehr wichtig, daß man nicht Abertausende von aktiven und ehemaligen Angehörigen der Armee und Abertausende von Aktiven und Ehemaligen in den Schützenvereinen unseres Landes fast als Kriminelle hinstellt. Die von mir genannten Gruppen unserer Bevölkerung haben in der Armee und in den Schützenvereinen gelernt, mit Waffen äußerst verantwortungsvoll umzugehen. Es geht in einer Demokratie nicht an, daß man in einem politischen Kampf, bei dem es ja im Kern um die Abschaffung der Armee geht, fast 100 % der aktiven und der ehemaligen Schützen und Soldaten, also von rechtschaffenen Bürgerinnen und Bürgern, der Unzuverläßigkeit bezichtigt, sie mit staatlich institutionalisiertem Mißtrauen überzieht und sie beinahe zu Kriminellen stempelt.
Das darf in einem Rechtsstaat nicht passieren und deshalb sage ich ganz klar NEIN zu dieser verlogen betitelten Initiative.
Donnerstag, 3. Februar 2011
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